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Pflanzen

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Pflanzen

Die Höhen des „Tals der Liebe” sind hauptsächlich mit Buchenwald bewachsen, der wie überall in Pommern in zwei Arten auftritt  als fruchtbarer und als saurer Niederungs-Buchenwald. Im fruchtbaren Buchenwald Galio odorati-Fagetum haben die dicht bewachsenen Böden einen hohen Mineralanteil; hier gedeihen im Frühjahr viele für diese Jahreszeit typische Erdpflanzen - Buschwindröschen, Leberblümchen, Waldmeister, Waldveilchen, Waldbingelkraut, Fingersegge, Echtes Lungenkraut. Sie bilden einen farbenfrohen Blütenteppich, ehe sich an den Bäumen die ersten Blätter zeigen. Bis zum Waldboden gelangen jetzt noch die Sonnenstrahlen. Auf einem Hang der Anhöhen im Tal der Liebe, auf dem sich einst Ruinen befanden, steht jetzt fruchtbarer Buchenwald, im Frühling mit einem farbigen geschlossenen Teppich von Leberblümchen und Veilchen überzogen, die sich hier wie sonst nirgends in großer Vielzahl ausgebreitet haben. An besonders feuchten Stellen strahlen die Blüten des Lungenkrauts und breiten sich die weißen Buschwindröschen aus. Am Rande des Parks, an Wegen und überall, wo mehr Licht durchkommt und den Boden erwärmt, zeigen sich als erstes nach der Schneeschmelze die gelben Blüten der Schlüsselblumen. Nachdem sich die Buchenblätter ausgerollt haben, wird der Waldboden schattig und die Frühlingserdpflanzen begeben sich in einen Ruhezustand. Dann zeigen sich andere Waldbewohner  der nach Kumarin duftende Waldmeister, eine Gebirgsart der Kleinen Sterndolde, das Waldbingelkraut und die Vierblättrige Einbeere eine Pflanze mit vier symmetrisch angeordneten Blättern. An einigen Stellen des fruchtbaren Buchenwaldes finden sich vereinzelt Raritäten aus der Natur, wie das Knabenkraut  das Weiße Waldvögelein und die Zweiblättrige Waldhyazinthe. Zu Zierde des Buchenwaldes gehört auch das Wunder-Veilchen, das schönste Veilchen in ganz Polen.

Der saure Buchenwald Luzulo pilosae-Fagetum  der auf nährstoffarmen und ziemlich trockenen Böden wächst, ist die am häufigsten anzutreffende Lebensgemeinschaft im Tal der Liebe. Der Waldboden ist hier bedeckt mit vertrockneten Blättern und fast ohne Pflanzen. Hier wachsen nur die Büschel der Haarhainsimse, der Fingersegge, der Pillensegge und Gruppen der zierlichen Zweiblättrigen Schattenblume. Sehr schwach ausgebildet ist auch die Strauchschicht. Der saure Buchenwald ist düster und gewinnt erst im Herbst an Farbe, wenn die goldfarbenen Buchenblätter abfallen und die Sonnenstrahlen bis zum Boden durchdringen. Auf einigen Hügeln des Parkes steht ein Buchen-Eichenwald mit einem Übergewicht der einen oder anderen Baumart oder mit vereinzelten Kiefern. In der Strauchschicht überwiegen Eberesche, Birke und Faulbaum und in der Grasschicht  Rohr-Reitgras Draht-Schmiele, Behaarte Hainsimse, Europäischer Siebenstern und Zweiblättrige Waldhyazinthe. In Pommern, dem Land der Buchen, bilden Eichen nur sporadisch eine eigene Waldlebensgemeinschaft. Eichenwälder sind daher selten und belegen nur wenig Fläche. Im „Tal der Liebe” kommt der Eichenwald nur auf den Hügelkämmen und an den Hängen im westlichen Teil des Parkes vor. Charakteristisch ist hier eine Strauchschicht, die von Wärme liebenden Arten dominiert wird wie Wildrose, Liguster, Schlehdorn, Weißdorn und Gräsern. Unter ihnen sind besonders die Vertreter des Trockenrasens interessant - Wiesensalbei, das Rauhe Veilchen und die Ästige Graslilie, die alle vom Vorfrühling bis zum Spätsommer blühen.

Wärme liebende Pflanzen sind auch typisch für Steppen und Waldsteppen Süd- oder Südost-Europas, in Pommern haben sie ihre am weitesten im Norden gelegenen Vorkommen. Sie siedeln an steilen Hängen ausgerichtet nach Süden oder Südwesten in Flußtälern oder auf Moränenhöhen, wo die Böden warm und kalkreich sind. Im „Tal der Liebe” herrscht auf den Hängen mit Trockenrassen oder auch Steppenrasen genannt um die Mittagszeit im Juli eine Lufttemperatur von mehr als 50 °C und am Boden eine von 40 °C. An dieses Leben in Extremen sind die Pflanzen auf verschiedene Art und Weise angepaßt. Die Blätter der Gräser sind rauh und röhrenförmig, was sie dank der verkleinerten Oberfläche vor der Ausdunstung und damit vor dem völligen Wasserverlust schützt. Die Stengel und Blätter anderer Gattungen wie die der Zottigen Fahnenwicke sind mit einer dichten Härchenschicht oder Filz bedeckt. Der Filz ist ein hervorragender Isolator, der die Pflanzen vor Überhitzung schützt.

Eine andere Überlebensstrategie ist es, Wasser in den Blättern oder im Stengel zu speichern. Auf dem blühenden Trockenrasen Adonido-Brachypodietum finden sich viele Arten von seltenen und unter Schutz stehenden Gewürz- und Heilpflanzen  Thymian, Oregano, Katzenminze und Salbei scheiden an Sonnentagen ätherische Öle aus, die den ganzen Hang mit ihrem Duft überziehen. Trockenrasen sind aufgrund von sie überwuchernden Büschen ein verschwindendes Element der Pflanzenwelt Polens und bedürfen des Schutzes.Zu den Wasserläufen im Tal gesellen sich sumpfige Auen  der Erlen- und Ulmen-Eschenbruch. Im Erlen-Eschenauwald dominiert die Esche mit einzelnen Schwarzerlen. Im dichten wilden Gebüsch herrschen Hasel, Traubenkirsche und Pfaffenhütchen vor. Am Waldboden wachsen hier Pflanzen, die feuchte und schattige Lebensräume mögen: Milzkraut, Waldklette, Entferntährige Segge, Gewöhnliches Sumpf-Labkraut, Springkraut und Brennnessel. Ulmen-Eschenwald gedeiht besonders an trockenen und höher gelegenen Talrändern. Außer Eschen wachsen hier Berg-, gemeine Ulme und Stieleiche.

In den ersten Frühlingstagen ist der Boden mit gelben Blüten des kriechenden Frühlingsscharbockskraut übersät, während sich im Sommer, nachdem der Boden in den fruchtbaren Auen ausgetrocknet ist, andere Schatten liebende Pflanzen ausbreiten und ein undurchdringliches Dickicht bilden. Im Park finden sich auch solche Orte, an denen sich eine Pflanzengemeinschaft gebildet hat, die am ehesten dem Laubmischwald ähnelt. Mischwälder gibt es in Pommern sehr selten, da sie in früher wegen des guten Bodens für den Ackerbau gerodet wurden.

Im dichten Blätterwald stehen Hasel und Ahorn und am Boden wachsen Bärlauch  eine Gebirgsart mit breiten, hellgrünen Blättern, die stark nach Knoblauch riecht, und die Zweiblättrige Waldhyazinthe.
Sehr selten sind Lebensräume, zu denen Moosteppiche und kleine Quellen in den Schluchten zählen, die die Bäche im Park mit Wasser versorgen. Nur auf den ersten Blick unscheinbar sind die Stellen, an denen aus der Erde Wasser tritt, nicht selten mit Bikarbonat angereichert, das einen grauen Belag aus Kalktuff hinterläßt. Die starke Hydratation und der Mangel an Licht führen dazu, daß sich in den Quellen nur einige Arten von Moosen und Lebermoosen behaupten können. Sie wuchern auf von kaltem Wasser umspülten Steinen, und bilden einen Lebensraum, in dem Starknerv- und Lebermoose dominieren. Wegen ihrer geringen Größe lassen sie sich nur schwer entdecken. Dabei stellen sie eine der größten Sonderheiten des Parkes dar. Feuchte Quellgebiete unterstehen dem Naturschutz.

Im östlichen Teil des Parks haben sich Spuren von zwei Obstgärten gehalten, die höchstwahrscheinlich zur Zeit ihres Entstehens einen weitaus größeren Raum einnahmen. Alte Apfelbäume, ausladender Weißdorn und gelegentlich Birnbäume überziehen die steilen Hänge mit einem dichten Gebüsch. Sie sind zum größten Teil überaltert, angebrochen, ausgedünnt oder sogar abgestorben. Wegen dem großen Schatten tragen die besser erhaltenen schlecht oder gar nicht, aber alte Obstbäume, die bis heute die Wirren der Zeit und ihnen übel mitspielende Wetterkapriolen überlebt haben, verdienen der Achtung und des Schutzes. Insbesondere deshalb, weil sie genetische Eigenschaften aufweisen, die sie gegen Trockenheit und Krankheiten schützen und ihren Früchten einen einzigartigen Geschmack verleihen, der heute bei den handelsüblichen Sorten schon nicht mehr anzutreffen ist.

Der Park ist jetzt ein Wald, in dem über 270 Pflanzenarten wachsen, von denen 15 unter Schutz stehen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen dabei das Knabenkraut  das Weiße Waldvögelein, Großes Zweiblatt, Bärlauch und Wunderveilchen. Darüber hinaus gibt es auch Pilze. Im Park kommen über 150 Arten vor, darunter die sehr seltenen und unter Schutz stehende Speisemorchel und Erdsterne wie den Rötenden Erdstern.
Das ausgeprägte Bodenrelief bewirkt, daß der Park über die unterschiedlichsten Biotope verfügt. Darunter sind sieben allein durch die Habitatsdirektive geschützt. Das sind im einzelnen: blühender Trockenrasen Adonido-Brachypodietum, Eichenwald Calamagrostio arundinaceae-Quercetum, Auen Ficario-Ulmetum minoris, Mischwald Stellario holosteae-Carpinetum betuli, Buchenwald - Luzulo pilosae-Fagetum und Galio odorati-Fagetum, sowie Quellen mit Moos Cratoneuron commutatum.

Am Rand der Buchenwälder haben sich bis heute alte Bäume erhalten, die sich mit ihren Ausmaßen als Naturdenkmale qualifizieren. Und einer von ihnen verdient den größten Respekt. Es handelt sich um eine alte Buche  einen Baum mit ausladender Krone und einen Umfang der sechs Meter überschreitet, der am Waldsaum im östlichen Teil des Parkes steht. Dendrochronologische Untersuchungen haben sein Alter auf etwa 200 Jahre festgelegt. Von den früheren Baumpflanzungen haben sich nur wenige an verschiedenen Plätzen im Park bis heute erhalten. Unter ihnen finden sich vereinzelt Lederhülsenbäume, Eßkastanien, Gelbe Roßkastanien, Tannen, Fichten, Schwarzkiefern und sehr hohe Eschen  der Gattung kleinblättrig.

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Die Entwicklung eines "Europäischen Huguenot Park" in Schwedt und Revitalisierung des Naturpark "Tales der Liebe" in der nieder Wrack als Querkulturzentren und Freizeit.

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